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Bürolandschaft

Landschaft ist ein ebenso schöner, wie unbestimmter alter Begriff, der als alt-germanisches Wort angeblich bereits um 830 nachzuweisen ist. Ursprünglich war damit ein Siedlungs- und Herrschaftsraum gemeint. Seit dem 15. Jahrhundert verbinden wir damit die Ästhetik eines betrachteten Naturausschnittes und spätestens mit der Romantik des 19. Jahrhunderts eine gefühlvolle individuelle Betrachtung von Natur. Diese langsame und stetige Wandlung des Landschaftsbegriffes erfuhr in den 1950er Jahren noch mal eine ganz neue Wandlung. Die neue Landschaft war das „Büro“. Aus den USA kam in der Nachkriegszeit das Großraumbüro. Doch die Gebrüder Schnelle, die mit ihrem „Quickborner Team“ Raumkonzepte für Büros entwarfen, brachten schließlich den Begriff der „Bürolandschaft“ auf.
In einem großen, offenen Raum, werden flexible und irreguläre Büroelemente aufgebaut, unterbrochen von vielen großen Topfpflanzen, die tatsächlich so etwas wie ein Landschaftsgefühl erzeugen sollten. Die offene, Atmosphäre soll Teamwork und Kommunikation anregen. Die offene Konzeption und die dauerhafte Kommunikation führte aber auch zu einem permanenten Lärmpegel, der nicht immer konzentrationsfördernd war. Und natürlich ist die Bürolandschaft auch die Brutstätte von Gerüchten und Mobbing. Den Garaus machte der Bürolandschaft aber der Bildschirmarbeitsplatz. Um Reflexionen zu vermeiden, wurden wieder Trennwände eingezogen und das Büro ähnelte wieder mehr einer Fabrik. Heute ist das Wort „Bürolandschaft“ fast vergessen, obwohl es immer noch Überbleibsel gibt. Vor allem moderne Bürgerzentren haben diese Ideen aufgegriffen.