Projekt

Büro für überflüssige Worte – Ein poetisch bürokratisches Projekt von Dirk Hülstrunk

Was ist das „Büro für überflüssige Worte“?

Das „Büro für überflüssige Worte“ ist eine mobile und temporäre Büroinstallation & Performance für den öffentlichen Raum, entwickelt von Autor und Intermediakünstler Dirk Hülstrunk.
Im Rahmen der vereinbarten Öffnungszeiten nimmt Büroleiter Dirk Hülstrunk Ihren Wortmüll persönlich entgegen: aufgeblasene, bürokratische, diskriminierende, nervige, sperrige, umständliche, unverständliche Wörter, Füllwörter, Modewörter oder einfach unschöne Wörter.

Sie bekommen gratis ein fantasievolles, frisch erfundenes Alternativwort. Die abgegebenen Wörter werden einem ökologisch-künstlerischen Recycling zugeführt.

Was sind überflüssige Wörter?

Das „Büro für überflüssige Worte“ entscheidet nicht, welche Wörter überflüssig sein sollen. Es nimmt wertneutral alle „echten“ Wörter entgegen, die von Menschen aus persönlichen Gründen als überflüssig empfunden werden, z.B. abgenutzte und übernutzte Wörter, veraltete Wörter, Modewörter, hohle Phrasen, Euphemismen, abfällige, diskriminierende Wörter, leere Wörter, leere Versprechen, aufgeblasene Wörter, unverständliche Wörter, Füllwörter, unsinnige Wörter, hässliche Wörter, unaussprechliche Wörter…..

Über Sprache nachdenken

Leben wir in einer sprachlichen Überflussgesellschaft? Wäre unsere Sprache einfacher, konzentrierter und effektiver, wenn wir den täglichen Wortmüll, inklusive aller scheinbar unnötigen Füll- und Blähwörter beseitigen könnten? Oder wäre unsere Gesellschaft besser und friedlicher, wenn alle bösen, beleidigenden, diskriminierenden und manipulativen Wörter verschwinden würden? Verstehen wir uns alle besser, wenn wir die Sprache vereinfachen?

Das „Büro für überflüssige Worte“ ist eine Einladung, über Sprache zu diskutieren, über Macht und Ohnmacht der Wörter nachzudenken. Eine Anregung, Sprache spielerisch zu gebrauchen. Kann es überhaupt „überflüssige“ Wörter geben? Gibt es per se gute und schlechte Wörter, brauchbare oder unbrauchbare Wörter? Ist das Abstempeln von Wörtern diskriminierend?

Geschichte

22.9.2022 Demokratiekonferenz Neu Isenburg, Rosenauplatz im Rahmen des Bundesprogrammes Demokratie Leben

16.-19.9.2021 Konferenz: eins: zum anderen“ Lyrik trifft Wissenschaft, Akademie der Schönen Künste, München 

13.-16.10.2020 Stadtbücherei Frankfurt, Bibliothekszentrum Sachsenhausen

26.-28.10.2018 BüW zu Gast bei„Zürich liest“, dem grössten Literaturfestival der Schwei

Di., 12.12. 2016 in der Radiosendung „Moment – Leben heute, ORF, Ö1. Mediathek (bis 19.12.16):  http://oe1.orf.at/programm/455432

Mo. 21-Di. 22. November 2016 im Rahmen der „4. Bundesweiten Fachtagung der schulischen Berufsvorbereitung“, Hamburg

Buchmesse Frankfurt Open Books Festival 19. – 22.10.2016
Mi. 19.10.16,  16:30 – 21:30 Büro für überflüssige Worte, Kunstverein Frankfurt
Do. 20.10.16, 16:30 – 21:30 Büro für überflüssige Worte, Kunstverein Frankfurt
Sa. 22.10., 15:30 – 21:00 Büro für überflüssige Worte, Schwanensaal, Römer, Frankfurt – Sa. 22.10., 21:00 Büro für überflüssige Worte Abschlussperformance: „Deleted“

31.8.2016 im Rahmen des Kongresses „Neue Wege in der beruflichen Sprachförderung“ der GffB, IHK Frankfurt

23.5.-31.5.2016, BiKuZ Frankfurt-Höchst,  im Rahmen der bundesweiten Projektwoche „Kultur öffnet Welten in der Stadtbibliothek Frankfurt-Höchst (BiKuZ) in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Frankfurt, gefördert von der Hessischen Leseförderung.

10.-13.6.2015, Stadtbibliothek Turku, im Rahmen des Kunstfestival Olohuone, Turku, Finnland, gefördert von Goethe-Institut Finnland und KONE-Stiftung

Worte oder Wörter?


Müsste es nicht eigentlich „Büro für überflüssige Wörter“ heißen? Eine knifflige Frage. Dass es zwei Pluralformen für „Wort“ im Deutschen gibt, ist schon eine skurrile Besonderheit. Wörter sagen wir, wenn wir einzelne Wörter meinen, Worte, wenn es um Sprüche, Phrasen, Äußerungen etc. geht. Im Büroprojekt geht es um beides. Die einzelnen Wörter, aber auch die Worte als bedeutungsschwangere Ganzheit. Wer „letzte Worte“ sagen kann, kann auch „überflüssige Worte“ sagen, oder? Aufgrund zahlreicher Anfragen zu dem Thema, habe ich bei denen nachgefragt, die es amtlich wissen müssten.

Stellungnahme der Gesellschaft für deutsche Sprache:

„Da es sich um einen Eigennamen handelt, ist Ihnen durchaus freigestellt, wie Sie Ihr Projekt nennen…Wir erachten beides als gerechtfertigt: Wörter im engen Sinn, da Sie eben einzelne Wörter und Ausdrücke sammeln, Worte im etwas weiteren Sinn als Aussprüche, hier käme auch der künstlerische Aspekt zum Tragen“. gfds, Wiesbaden, 14.6.2016