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agil

Kategorie: Buzzword / Modewort, Plastikwort
gebräuchlich: Wirtschaftswelt/Managmentsprache

Bezeichnet die Flexibilität, Beweglichkeit, Betriebsamkeit, Energie von Unternehmen, aber auch von einzelnen Menschen. Ein knappes Wort, dass aber doch maximale Dynamik verkörpern soll. Ein Hans-Dampf-in-Allen-Gassen-Wort mit dem man auf Cocktailparties beindrucken kann. Klingt schick, elegant und dynamisch. Doch trotz der Kürze ist seine Bedeutung ziemlich wolkig, undurchsichtig.

Die Wurzel von agil stammt aus dem Lateinischen agere (bewegt), agilis (schnell). Gebräuchlich war es lange Zeit vorwiegend im Französischen, bereits seit 16 JH im Englischen und ab dem 18. JH als Fremdwort im Deutschen bekannt.

Neu ist jedoch die Übertragung der Bedeutung von einzelnen Menschen auf Institutionen und Unternehmen und Unternehmensprozesse. Sie geht vermutlich auf das Agile Manifesto von 2001 zurück, auf das sich heute noch viele Unternehmen berufen. Ein Manifest und eine Organisationsmethode von US-Amerikanischen Software- Entwicklern, die sich selbst als „agile alliance“ verstanden und ein „agile movement“ anstoßen wollten. Die ursprünglich auf Software-Entwicklung bezogenen Methoden einer maximalen Flexibilisierung werden zur Zeit pauschal auf alle Unternehmensprozesse angewendet.

Typische Karriere des Plastikwortes, vom Begriff, der eine konkrete Methode in einem konkreten System umschreibt zu einer wolkigen Floskel.

  • siehe:
    -agiles Arbeiten
    -agiles Mindset
    -agile Produktentwicklung
    -agiles Projektmanagement
    -agile Organisation
    -agile Unternehmen

Seit  2019 gibt es das erste „agile Bankhaus“.